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*den Thread entstaubt *
"Pathfinder - Das Kartenspiel" basiert auf dem Pen&Paper Rollenspiel "Pathfinder" und verwendet die im Regelwerk immer wieder auftauchenden Charaktere, ist aber genauso reizvoll, wenn man das Rollenspiel "Pathfinder" nicht kennt (eine gewisse Affinität für Fantasy sollte aber vorhanden sein). Spielbar ist das Kartenspiel mit 1-4 Spielern (mit der Charaktererweiterung bis zu 6 Spieler). Jeder Charakter hat Stärken und Schwächen in seinen Attributen (der Magier Ezren hat z. B. erschreckend wenig Konstitution, dafür aber natürlich sehr hohe Intelligenz und arkanes Wissen), besitzt besondere Kräfte und hat einen individuellen Nachziehstapel (im Deck des Magiers befinden sich z.B. viele Zauber, während das Deck des Kämpfers Valeros zahlreiche Waffen und Rüstungen enthält). Das Spiel ist kooperativ, d.h. die Spieler treten gemeinsam gegen das Spiel an und sollten ihre Taktik abstimmen, um Erfolg zu haben. Die Schwierigkeit des Spiels passt sich der Spielerzahl an: Je mehr Spieler, desto mehr (und fiesere) Orte müssen erkundet werden, sodass man durch die Anzahl der Spieler keinen nennenswerten Vor- oder Nachteil erhält. Jeder Ort hat ein eigenes Kartendeck, das durch den Ort vorgegeben ist. Dabei gibt es Orte, an denen sich viele nützliche Dinge finden, während andere von Monstern wimmeln, und jeder Ort kann eigene Effekte hervorrufen, die positiv oder negativ für die Gruppe sein können.
Spielbar sind einzelne Szenarien, Abenteuer (die aus mehreren Szenarien bestehen) und ganze Abenteuerpfade (die aus mehreren Abenteuern bestehen). In der deutschen Übersetzung (und auch im englischen Original, soviel ich weiß) gibt es bislang einen Abenteuerpfad ("Der Aufstieg der Runenherrscher"), der aus sechs einzelnen Abenteuern mit jeweils fünf Szenarien besteht. Die Regeln lesen sich erst mal kompliziert, sind aber eigentlich ganz einfach: Zu Beginn der Spielrunde deckt der aktive Spieler einen Segen vom Segensdeck auf und kann anschließend einen Ort erkunden. Dort kann man Brauchbares (z.B. Waffen, Gegenstände oder neue Zauber) finden, aber auch Monstern oder noch Üblerem begegnen. Die meisten Karten, die man zieht, erfordern einen Wurf auf ein bestimmtes Attribut und haben eine bestimmte Schwierigkeit, die man mindestens erreichen muss, um Erfolg zu haben, wobei der Wurf durch Zauber, Ausrüstung oder Segen modifiziert werden kann. Das Segensdeck ist dabei gleichzeitig so etwas wie ein Rundezähler: Wenn es aufgebraucht ist, hat die gesamte Gruppe verloren und die Helden sterben. Ein einzelner Held stirbt, wenn sein Nachziehstapel aufgebraucht ist.
Jedes Szenario gibt ein bestimmtes Ziel vor, das die Gruppe erreichen muss, um Erfolg zu haben. In der Regel muss man den Bösewicht stellen und erlegen, der sich in einem der Ortsdecks verbirgt. Die Gruppe spielt also gegen die Zeit, da jeder Spieler zu Beginn des Zuges wie gesagt einen Segen ziehen muss...
Fazit: Ein sehr kurzweiliges Spiel mit Suchtfaktor nicht nur für Rollenspielbegeisterte und garantiert langfristigem Spielspaß! Die Charaktere der Spieler erhalten mit jedem bestandenen Szenario bessere Attribute, Gegenstände, Zauber oder werden besser in der Ausübung ihrer Fähigkeiten, man fiebert also zunehmend mit seinem Helden mit und will das nächste Szenario angehen (und überleben...). Sehr empfehlenswert!